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Große Pläne für die Kleinen PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Iris Althaus   
Donnerstag, den 05. Juni 2014 um 09:24 Uhr
Erschienen in Taunuszeitung vom 15.5.14 (http://www.taunus-zeitung.de/lokales/hochtaunus/Grosse-Plaene-fuer-die-Kleinen;art690,853746)
Von David Schahinian


Große Pläne für die Kleinen

Die Finanzierung ist in trockenen Tüchern: Der katholische Kindergarten St. Michael in Mammolshain soll spätestens 2015 modernisiert und erweitert werden. Eine zusätzliche U3-Betreuung ist ebenfalls eingeplant.
Brigitte Czerwenka, Leiterin des Mammolshainer Kindergartens, hat bislang nur die Pläne für den Anbau in der Hand. Im kommenden Jahr jedoch, darauf setzt sie, soll mit der Umsetzung der Pläne begonnen werden. Foto: jr
Brigitte Czerwenka, Leiterin des Mammolshainer Kindergartens, hat bislang nur die Pläne für den Anbau in der Hand. Im kommenden Jahr jedoch, darauf setzt sie, soll mit der Umsetzung der Pläne begonnen werden. Foto: jr


Der katholische Kindergarten St. Michael in Mammolshain hat sich positiv entwickelt. Derzeit werden zwei Gruppen mit insgesamt 50 Kindern betreut, die Betreuungszeiten wurden kontinuierlich bis auf 17 Uhr verlängert. Seit 2004 wird auch ein Mittagessen angeboten, das vom ortsansässigen Restaurant „Zu den Füchsen“ angeliefert wird. Knapp die Hälfte der Familien nimmt diesen Service in Anspruch.

Das Team um Leiterin Brigitte Czerwenka versucht, nach Möglichkeit alle Wünsche der Großen und Kleinen zu erfüllen: „Wir sind da sehr individuell: Eltern können die Betreuungszeiten aus verschiedenen Modulen wählen: vormittags, an zwei, drei oder fünf Tagen…“

Das Angebot ist über die Jahre gewachsen. Das Gemeindehaus, das vom Kindergarten genutzt wird, allerdings nicht. Es wurde bereits 1957 eingeweiht und beherbergt zusätzlich noch einen Jugendraum sowie einen Gemeindesaal im Obergeschoss, der sowohl für Veranstaltungen als auch von den Kindern genutzt wird.

Zwei Türen weiter befindet sich der Personal- und Pausenraum für die Mitarbeiter, in dem darüber hinaus die Bilderbücher für die Kleinen aufbewahrt werden. Allein, der Raum ist nur wenige Quadratmeter groß. „Wir stoßen schon seit längerer Zeit an unsere räumlichen Grenzen“, so Czerwenka. Zu allem Überfluss kam vor einigen Wochen noch ein Wasserschaden im Untergeschoss dazu. Dessen Folgen sind zwar mittlerweile, auch durch die tatkräftige Mithilfe der Elternschaft, weitgehend behoben. Der dort liegende Gruppenraum war jedoch nicht nutzbar und verlangte dem Team weiteres Improvisationstalent beim Verwalten des Platzmangels ab.

Vorstoß schon 2010

Damit soll bald Schluss sein. Bereits 2010 entstand der Wunsch nach einer Erweiterung des Baus, der nun, vier Jahre später, in greifbare Nähe gerückt ist. Im Haushalt der Stadt sind dafür seit längerer Zeit eine knappe Million Euro eingeplant, nun traf auch die Finanzierungszusage des Bistums Limburg ein, das sich mit einem mittleren sechsstelligen Betrag an der Baumaßnahme beteiligen wird.

„Eine Architektin überarbeitet derzeit die Pläne, die wir 2012 bei der Stadt eingereicht haben. Baubeginn soll spätestens im kommenden Jahr sein“, so Czerwenka. Dabei soll auch zusätzlicher Raum für eine U3-Gruppe geschaffen werden. Bis es soweit ist, sind allerdings noch einige Fragen zu klären. Eine der wichtigsten wird sein, wo der Kindergarten während der Bauzeit, die auf etwa neun Monate veranschlagt wird, ein Ausweichquartier findet. Der Anbau soll das Platzangebot von derzeit 223 auf etwa 500 Quadratmeter erweitern. Dafür muss ein Teil der Parkplätze des Kindergartens weichen, sie sollen verlegt werden.

Czerwenka zählt viele Vorteile des Umbaus auf: „Im Untergeschoss soll ein Bewegungsraum eingerichtet werden, außerdem erhalten der Kindergarten und die Kirchengemeinde separate Eingänge.“ Ein großes Plus sei, dass die Kinder dann auf einer Etage und damit nicht mehr räumlich getrennt seien. Das erleichtere auch die Arbeit für die Erzieher.

Vor allem aber bleibe das Gebäude mit den Räumen für Alt und Jung als „Haus der Generationen“ erhalten, ein ausdrücklicher Wunsch aller Beteiligten in der Kirchengemeinde.

Insgeheim hofft die Kindergartenleiterin, dass mit der Erweiterung auch zusätzliches Personal eingestellt wird – wohlwissend, wie schwierig sich der Arbeitsmarkt für Erzieherinnen derzeit gestaltet. Momentan ist Czerwenka die einzige Vollzeitkraft. Hinzu kommen drei Erzieherinnen in Teilzeit sowie zwei Aushilfskräfte, eine Hauswirtschaftskraft sowie eine Projektleiterin, die einen Nachmittag in der Woche im Kindergarten ist.

Wie die Chancen stehen, wird man bei der Berechnung des neuen Stellenschlüssels durch die zusätzliche U3-Betreuung sehen. Bedenken, dass der Anbau doch noch länger auf sich warten lassen könnte, hat Czerwenka dagegen nicht: „Wir haben viele Gespräche, unter anderem auch mit den Anliegern, geführt. Es ist alles geklärt.“ Und ergänzt: „Dazu hatten wir ja schließlich genug Zeit.“